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Forschungsverbund "ESTHER-NET"

Epidemiologische Studie zu Chancen der Verhütung, Früherkennung und optimierten THerapie chronischer ERkrankungen in der älteren Bevölkerung

ESTHER-Net ist ein Forschungsverbund mit dem Schwerpunkt „Multimorbidität und Frailty (Gebrechlichkeit) im hohen Alter: Epidemiologie, Biologie, psychiatrische Komorbidität, medizinische Versorgung und Kosten“. Hierfür kooperieren verschiedene wissenschaftliche Partner, um eine breite Expertise zu bündeln und eine Vielzahl wissenschaftlicher Fragestellungen angehen zu können. Die ESTHER-Studie bildet die Basis für den Verbund und liefert die Daten für die angestrebten wissenschaftlichen Auswertungen. Financed by the Federal Ministry of Education and Research.

Folgende Institutionen bilden den Forschungsverbund ESTHER-Net:

 

1. Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ)

Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung

Projekt: Zentrale Kohortenstudie

Die ESTHER-Studie wird als zentrale Plattform für den Forschungsverbund „Multimorbidität und Frailty (Gebrechlichkeit) im hohen Alter: Epidemiologie, Biologie, psychiatrische Komorbidität, medizinische Versorgung und Kosten“ (ESTHER-Net) genutzt. Im Rahmen der Nachbefragung nach 8-Jahren werden schwerpunktmäßig Daten zum Thema Multimorbidität und Gebrechlichkeit erhoben. Hierzu erhalten die Teilnehmer der ESTHER-Studie einen standardisierten Gesundheitsfragebogen. Außerdem wird jeder Teilnehmer zu einem persönliches Interview und einem umfassendes geriatrischen Assessment durch einen geschulten Studienarzt der ESTHER-Studie eingeladen. Die Teilnehmer werden außerdem gebeten bei ihrem nächsten Hausarztbesuch einen standardisierten Fragebogen zu Multimorbidität und Frailty an ihren Hausarzt weiterzureichen.

Projekt: Epidemiologie von Multimorbidität und Gebrechlichkeit im hohen Alter

Es sollen epidemiologische Daten zu Multimorbidität und Frailty erhoben werden (Prävalenz, Risiko- und Schutz-, Prognosefaktoren), da hierzu vergleichsweise wenig Daten in der Literatur vorhanden sind. Als Risiko- bzw. Schutzfaktoren stehen beispielsweise Übergewicht, Hyperglykämie, Lebensstil- bzw. Ernährungsfaktoren, körperliche Aktivität und Medikamente im Fokus. Das Projekt dient außerdem als Basis um die Assoziation von Multimorbidität bzw. Frailty mit zahlreichen anderen Faktoren wie Stürze, Krankenhausaufenthalte oder Sterblichkeit zu bewerten.

Verbundsprecher und Studienhauptverantwortlicher

Prof. Dr. Hermann Brenner, MPH
Studienteam: Volker Herrmann, Kai-Uwe Saum

Deutsches Krebsforschungszentrum
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung
Im Neuenheimer Feld 581
D-69120 Heidelberg

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2. Universität Heidelberg

Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Projekt: Klinisches Management von Multimorbidität und Frailty im hohen Alter: Die Rolle von psychiatrischer Komorbidität, Bedürfnisse der Gesundheitsversorgung und Patientenpräferenzen bei der Behandlung

Die Integration der psychosozialen Dimension in die Evaluation von Multimorbidität und Gebrechlichkeit und die Einschätzung des Versorgungsbedarfs der älteren Menschen ist eine wesentliche Voraussetzung für gezielte Versorgungs- und Interventionsmaßnahmen. Bei allen Teilnehmern der ESTHER-Stichprobe wird die psychische Komorbidität (Depression, Angststörungen und Somatoforme Störungen) über den Gesundheitsfragebogen für Patienten PHQ-D erhoben. Bei einer Teilstichprobe wird während des Hausbesuchs das „INTERMED für ältere Menschen“ (IM-E) durchgeführt. Das IM-E wurde im Rahmen des Projekts aus dem INTERMED Interview weiterentwickelt, speziell für Erhebungen bei älteren Menschen im epidemiologischen Setting. In vier Bereichen (biologisch-somatisch, psychologisch, sozial, Inanspruchnahme des Gesundheitswesens) wird die gesundheitliche und Versorgungssituation eines älteren Menschen eingeschätzt. Der Gesamtscore des Interviews ist ein Maß für die Höhe des Versorgungsbedarfs der Teilnehmer und die Komplexität von Patienten. Erste Daten zeigen eine sehr gute Interrater-Reliabilität und Akzeptanz des Interviews. Zusätzlich zu dem Interview wird die Control Preferences Scale eingesetzt, die erfasst, inwieweit eine Person an ärztlichen Entscheidungen beteiligt werden will. Darüber hinaus soll die Skala für Generalisierte Angststörung (GAD-7) bei älteren Menschen validiert werden.

Projektleiter

Prof. Dr. Wolfgang Herzog
Studienteam: Dr. Beate Wild, Sabine Lechner, Imad Maatouk, Dr. med. Bernd Löwe (Hamburg)

Universitätsklinikum Heidelberg
Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin
Im Neuenheimer Feld 410
D-69120 Heidelberg

Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie

Projekt: Arzneimittelexposition bei älteren Patienten: modifizierende Faktoren und die Rolle von Gebrechlichkeit, Multimorbidität, psychosozialen Charakteristika und psychiatrischer Komorbidität als Modulatoren

Die Arzneimittelexposition und damit auch potentieller Nutzen und Risiko einer Behandlung werden durch die Qualität der Arzneimittelverordnung, die Compliance, die Verabreichung und Handhabung der Arzneimittel sowie eine oft zusätzlich erfolgende Selbstmedikation modifiziert. Alle diese Schritte bestimmen die Exposition des Patienten mit einem Arzneimittel und müssen in geordneter Weise ablaufen, um Therapieerfolg zu maximieren und mögliche Risiken zu beschränken. Viele dieser Teilschritte stellen eine besondere Herausforderung bei älteren Patienten dar. Das Gesamtziel dieses Projektes ist, diese wichtigen Einzelschritte in der Arzneimitteltherapie zu analysieren, um besonders kritische Schritte bei älteren Patienten zu identifizieren und die Rolle von Gebrechlichkeit, Multimorbidität und anderen Risikofaktoren als potentiellen Modulatoren zu quantifizieren. Dazu wird die Arzneimittelexposition anamnestisch, analytisch-chemisch und elektronisch-wissensbasiert mit Daten von Hausarzt und Hausbesuchen untersucht. Die Ergebnisse dienen der Früherkennung und Prävention von Arzneimittelrisiken bei Betagten, der Identifizierung von Patienten-Untergruppen mit besonderen Risiken und der Definition von praktikablen Maßnahmen zur Sicherstellung von Wirksamkeit und Sicherheit.

Projektleiter

Prof. Dr. Walter E. Haefeli
Studienteam: Dr. Renate Quinzler, Kristina Zint

Universitätsklinikum Heidelberg
Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie
Im Neuenheimer Feld 410
D-69120 Heidelberg

Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung

Projekt: Multimorbidität, Gebrechlichkeit und die Organisation der Versorgung in der Hausarztpraxis

Dieses Teilprojekt untersucht den Einfluss hausärztlicher Praxis- und Versorgungsstrukturen auf die Lebensqualität chronisch kranker, multimorbider Patienten. Als Maßstab und Grundlage für eine strukturierte Versorgung wird hierbei das Chronic Care Model (CCM) als evidenzbasiertes Rahmenkonzept zur Versorgung chronisch kranker Patienten angelegt.

In der ersten Förderphase wurde der „Fragebogen zur Versorgung chronisch kranker Patienten in der Hausarztpraxis“ (QCPC) entwickelt und validiert. Dieser misst die Strukturiertheit der Hausarztpraxen der Esther Kohorte in Anlehnung an das CCM. Die Studie geht der Frage nach, ob gebrechliche Patienten, die eine nach dem CCM orientierte Versorgung erhalten eine bessere Lebensqualität angeben.

Die zweite Förderphase läuft in drei Phasen ab:

1. Zu Beginn erfolgte ein schriftliches auf die einzelne Praxis zugeschnittenes („tailored“) Feedback an die Praxen, die sich in der ersten Förderphase an der Befragung mit dem QCPC beteiligt hatten. Inhalt dieses Feedbacks war die Beschreibung der Versorgung nach dem CCM der jeweiligen Praxis im Vergleich zu allen teilnehmenden Praxen.

2. Im Verlauf erfolgt eine erneute Erhebung der Versorgungsstrukturen mit dem QCPC sowie einer neu entwickelten und validierten deutschsprachigen Kurzversion des „Patient Assessment of Chronic Illness Care“ (PACIC) mit 12 anstatt 26 Items. Ziel ist die Erhebung der Veränderungsprozesse durch das „tailored“ Feedback im Hinblick auf eine Verbesserung der Lebensqualität von multimorbiden Patienten.

3. Zur Erfassung der individuellen Ressourcen bei multimorbiden Patienten wird im Rahmen der Hausbesuche der ESTHER Kohorte der „Sense of coherence“ (SOC) Fragebogen eingesetzt. Darüber hinaus wird das Thema Ressourcenorientierung verbundübergreifend behandelt.

Projektleiter

Prof. Dr. Joachim Szecsenyi
Studienteam: Dr. med. Regine Bölter, Dr. med. Kayvan Bozorgmehr, Dr. med. Antje Miksch, Dr. med. Jost Steinhäuser

Universitätsklinikum Heidelberg
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Vossstraße 2
D-69115 Heidelberg

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3. Universität Leipzig

Gesundheitsökonomische Forschungsgruppe, Abteilung Psychiatrie

Projekt: Multimorbidität, Frailty, Leistungsinanspruchnahme, Kosten, Zahlung aus eigener Tasche, Zahlungsbereitschaft

Zielsetzung ist die umfassende Untersuchung epidemiologischer, klinischer und ökonomischer Aspekte von Multimorbidität und Gebrechlichkeit im Alter. Aus gesundheitsökonomischer Sicht ist vor allem die Analyse der Inanspruchnahme und der Kosten von formellen und informellen Gesundheitsleistungen, der privaten Zuzahlungen und der Zahlungsbereitschaft für eine Krankenversicherung relevant. Allen 9.500 Teilnehmer eines 8 Jahres Follow-up der ESTHER-Studie wird ein standardisierter Fragebogen zugesandt. Dabei werden die Fragebögen so konzipiert, dass unter Einbeziehung bereits erhobener Daten eine längsschnittliche Analyse von Schlüsselparametern möglich ist. Darüber hinaus wird eine Teilstichprobe (N=3000) zu Hause besucht und erhält ein umfangreiches geriatrisches Assessment. Die Hausärzte der Studienteilnehmer (N=400) werden aufgefordert einen standardisierten Fragebogen zur medizinischen Versorgung chronisch kranker Patienten auszufüllen. Die Datenanalyse erfolgt unter Verwendung statistischer Verfahren für Querschnittanalysen als auch Längsschnittanalysen mit dem Ziel, Prädiktoren für die ökonomischen Zielgrößen zu identifizieren. Die Ergebnisse sollen insbesondere Entscheidungsträgern in Ministerien, Krankenversicherungen und anderen Selbstverwaltungskörperschaften zugänglich gemacht werden und diese bei der Gestaltung der Gesundheitsversorgung für Ältere unterstützen.

Projektleiter

Dr. Hans-Helmut König (seit 2010 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)
Studienteam: Dirk Heider, Anja Rudolph

Universität Leipzig
Gesundheitsökonomische Forschungsgruppe, Abteilung Psychiatrie
Johannisallee 20
D-04103 Leipzig

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Completed Research Projects

Molecular and biomedical bases of aging processes

Determinants, mechanism and implication for prevention, early diagnosis and therapy of age related diseases

financed by the Ministry for Science, Research and Art, Baden-Württemberg

 

Gruppe Zukunft Hp
 

 

 

 

 

 

 

 

Center for Molecular Biology (ZMBH), Heidelberg 

Im Neuenheimer Feld 282, 69120 Heidelberg, Germany

Junior Researchers:

Medical Faculty Mannheim

Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim, Germany

  • Prof. Dr. Siegfried Labeit: Chronic skeletal muscle wasting and cardiac failure in the ageing population: The contribution of ubiquitin ligases and towards therapeutic intervention by their inhibition

 

 

Editor: Email
Latest Revision: 2020-01-27
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