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Netzwerk AlternsfoRschung
Network Aging Research
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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Partner

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Netzwerk AlternsfoRschung
Das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) untersucht interdisziplinär die verschiedenen Aspekte des Alterns und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über neueste Ergebnisse aus der Alternsforschung zu informieren. Dies geschieht über öffentliche NAR-Seminare, in denen Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet allgemein verständlich darstellen, und über diverse Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Tag der Offenen Tür etc. sowie über den Newsletter.

NAR-Newsletter 2014 / 01

Übersicht

NAR-Seminar: Gebrechlichkeit im Alter

Donnerstag, 27. Februar 2014
Neue Universität, Hörsaal 13, Grabengasse 3, 69117 Heidelberg

Öffentliche Veranstaltung des Netzwerk AlternsfoRschung (NAR)

Mit „Gebrechlichkeit im Alter“ beschäftigt sich ein öffentliches Seminar, zu dem das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Universität Heidelberg am Donnerstag, 27. Februar 2013, einlädt. Viele Menschen verlieren im Rahmen des Alterungsprozesses zunehmend an Muskelkraft und Beweglichkeit. Dies führt zur Einschränkung der Alltagskompetenz, wodurch wiederum die Lebensqualität leidet und die Mortalität dieser Patienten zunimmt. Doch: Wie häufig ist die Gebrechlichkeit im Alter? Wie stark nimmt die Häufigkeit mit dem Alter zu? Welche Risiko- oder Schutzfaktoren spielen eine Rolle? Was kann ich zur Vorbeugung tun? Und wie sieht die Verletzlichkeit im hohen und höchsten Alter aus der Perspektive der Bewältigung aus? Die zweistündige Veranstaltung im Hörsaal 13 der Neuen Universität beginnt um 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei; nach den Vorträgen sind Fragen an die Fachleute möglich.

PD Dr. Heinrich Burkhardt, Leiter der Geriatrie des Universitätsklinikums Mannheim zeigt die geriatrische Perspektive der Gebrechlichkeit auf und erläutert mögliche Interventionen. Prof. Dr. Hermann Brenner, Leiter der Abteilung für klinische Epidemiologie und Alternsforschung am DKFZ und Stellvertretender Direktor des NAR, geht der Frage nach Häufigkeiten, Risiko- und Schutzfaktoren auf den Grund. Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie, wird sich in seinem Vortrag anthroposophisch und psychologisch an die Gebrechlichkeit im Alter annähern.

Im Netzwerk AlternsfoRschung, dem sieben Einrichtungen in Heidelberg und Mannheim angehören, beschäftigen sich Geistes‐ und Naturwissenschaftler sowie Mediziner und Ökonomen interdisziplinär mit den verschiedenen Aspekten des Alterns. Informationen zum aktuellen Seminar „Osteoporose, Schwindel und Sturz“ und weiteren Veranstaltungen des NAR können im Internet unter www.nar.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/seminar/ abgerufen werden.
PD Dr. Heinrich Burkhardt
IV. Medizinische Klinik - Geriatrie, Universitätsklinikum Mannheim
IV. Medizinische Klinik - Geriatrie, Universitätsklinikum Mannheim

Die klinische Bedeutung des Gebrechlichkeits-Syndroms – eine geriatrische Perspektive

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Ein wichtiger Aspekt von Krankheit ist die Einschränkung der Alltagskompetenz, welche letztlich die Morbidität des Patienten, seine Lebensqualität aber auch die Mortalität dieser Patienten zumindest mitbestimmt. Dies gilt in besonderem Maße für ältere Menschen, die im Rahmen des Alterungsprozesses zunehmend an Muskelkraft und Beweglichkeit verlieren. Diesen Teilaspekt der Alterung nennt man aus funktioneller Sicht Gebrechlichkeit oder Frailty. In den letzten Jahren ist es gelungen, dieses Gebrechlichkeitssyndrom nicht nur klinisch, sondern auch von Seiten der pathogenetischen Kaskaden besser zu beschreiben. Dies führte zu einer verfeinerten Diagnostik bez. der Risiko-Nutzen-Relation medizinischer Maßnahmen und auch zur besseren Planung und Umsetzung möglicher Interventionen. Im Rahmen einer zunehmend individualisierten Medizin ist daher Frailty / Gebrechlichkeit einer der bedeutendsten Aspekte weit über die Kerngebiete der Geriatrie hinaus.

Prof. Dr. Hermann Brenner
Abt. für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, DKFZ
Abt. für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, DKFZ

Gebrechlichkeit im Alter – Häufigkeit, Risikofaktoren und Schutzfaktoren

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Wie häufig ist die Gebrechlichkeit im Alter? Wie stark nimmt die Häufigkeit mit dem Alter zu? Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen? Welche weiteren Risikofaktoren oder Schutzfaktoren spielen eine Rolle? Was kann man zur Vorbeugung tun? Diese und ähnliche Fragen untersucht ein Verbund von Wissenschaftlern aus Heidelberg in der ESTHER Studie. In dieser epidemiologischen Längsschnittstudie werden seit dem Jahr 2000 fast 10000 ältere Menschen regelmäßig befragt und untersucht. Der Vortrag stellt die aktuellsten Ergebnisse vor und vergleicht sie mit Ergebnissen aus anderen Ländern.

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg
Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungsgrenzen in der Verletzlichkeit eine anthropologische und psychologische Annäherung an die Gebrechlichkeit im Alter

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Der Vortrag betrachtet die Verletzlichkeit im hohen und höchsten Alter zunächst aus der Perspektive der Bewältigung: Er zeigt am Beispiel einer gerade abgeschlossenen Studie (N=360, Altersbereich: 85-98 Jahre) die Lebensstrukturen und verschiedenen Formen der Belastungsbewältigung auf und thematisiert dabei auch Möglichkeiten der klinisch-psychologischen Intervention. In einem zweiten Schritt zeigt er die Bedeutung der Teilhabe für die Entwicklung des Selbst in Phasen hoher Verletzlichkeit auf. Die wichtigste Form der Teilhabe ist in der Mitverantwortung für andere Menschen (bevorzugt nachfolgender Generationen) und der Wissensweitergabe zu sehen. Hochbetagte Menschen begreifen sich vielfach als aktiver Teil einer Sorgestruktur: Gelegenheitsstrukturen für den Dialog zwischen den Generationen zu schaffen.

Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg

Was bedeutet für Sie „Alter“ oder „Altern“. Ab wann ist man denn alt oder gehört zum alten Eisen?

Der Begriff „Altern“ beschreibt eine kontinuierliche Veränderung unseres Organismus über den gesamten Lebenslauf. Mir erscheint hier der von Max Bürger eingeführte Begriff der Biomorphose als treffend: Kontinuierliche funktionelle (zum Teil auch strukturelle) Veränderungen unseres Organismus und unserer Psyche: Dies scheint mir den Alternsprozess in idealer Weise zu beschreiben. Der Begriff „Alter“ ist für mich zum einen ein gesellschaftlicher: Wir gehören ab einem bestimmten Lebensalter zu der Gruppe der „Alten“; allerdings scheinen sich hier Veränderungen im Verständnis und im Gebrauch dieses Begriffs einzustellen: Auch auf gesellschaftlicher Ebene beobachten wir eine Vielfalt an Definitionsversuchen – allein der Übergang in die nachberufliche Zeit ist nicht mehr hinreichend für die gesellschaftliche Definition als „alt“. Der Begriff „Alter“ ist für mich zum anderen ein subjektiver: Ab wann fühlt sich das Individuum „alt“? Mit Blick auf das subjektive Alter lassen sich große inter- und intraindividuelle Unterschiede beobachten. Letztere sind für mich besonders interessant: Mit Blick auf welche Merkmale des Organismus und der Persönlichkeit fühlt sich das Individuum „alt“ bzw. „nicht alt“? Gibt es Phasen, in denen es sich „älter“, und solche, in denen es sich „jünger“ fühlt?

Wie definieren Sie Gebrechlichkeit? weiter

Filmveranstaltung

Mi, 26. Februar 2014, 14.30 Uhr und So, 02. März 2014, 11.30 Uhr
Kino Gloria, Hauptstr. 146

Ziemlich beste Freunde

In Kooperation mit GLORIA Filmtheaterbetriebe GmbH

Ziemlich beste Freunde

Spielfilm von Olivier Nakache und Éric Toledano, FR 2011, 112 Min.

Der arbeitslose und frisch aus dem Knast entlassene Driss bewirbt sich pro forma als Pfleger beim querschnittsgelähmten reichen Erben Philippe, um den Stempel für die Arbeitslosenunterstützung zu bekommen. Gegen jede Vernunft engagiert ihn der reiche Aristokrat, weil er spürt, dass dieser farbige Junge aus der Banlieue ihm nicht mit Mitleid begegnet. Statt mit dem Behindertenauto düsen die beiden bald mit dem Maserati durch Paris, rauchen Joints, laden auch schon mal zu einer Orgie „mit roten Ohren“ ein. Beide respektieren sich, und Philippe gewinnt neue Kraft für das, was ihm vom Leben bleibt.
Eine warmherzige Komödie über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Pfleger und Pflegendem, getragen von gegenseitigem Respekt, Achtung und Aufgeschlossenheit. Der Film basiert auf einer authentischen Geschichte und avancierte in Frankreich und Deutschland zum größten Kinohit des Jahres 2012.

Im Anschluss Diskussion mit:

Aktuelles aus dem NAR

Neue Videovorträge (Videostream, Vortragsfolien)

NAR-Seminar "Ernährung und Bewegung im Alter" (14. November 2013)

  • Themen der Krebsprävention – was ist evidenzbasiert? - Prof. Dr. Cornelia Ulrich, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, DKFZ [Video], [Folien]

  • Bewegung und Krebs – die Bedeutung eines körperlich aktiven Lebensstils - Prof. Dr. Karen Steindorf, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, DKFZ [Video], [Folien]
  • Nahrungsergänzungsmittel – wichtig für gesundes Altern?- Prof. Dr. Sabine Rohrmann, Abteilung Epidemiologie und Prävention von Krebs, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Zürich [Video], [Folien]

29.01.2014

ARD-Buffet zum Thema "Demenz"
mit Prof. Konrad Beyreuther

Das menschliche Gedächtnis ist der Schlüssel zur eigenen Person und zur eigenen Identität. Die "Archivierung" der Vergangenheit beeinflusst die Wahrnehmung der Gegenwart und bereitet damit die Zukunft vor. Aber was, wenn Vergessen zur Krankheit wird? Menschen mit Demenz und deren Angehörige brauchen Hilfe, wenn sie erfahren müssen, wie ihr Leben in Demenz entschwindet. Experte im Studio: Prof. Konrad Beyreuther Linkpfeil weiter

13.01.2014

Zusammenfassung des Symposiums
"Alterssimulation in Wissenschaft und Praxis"

Am 10.01.2014 veranstaltete das Netzwerk Alternsforschung ein Symposium zum Thema „Alterssimulation in Wissenschaft und Praxis“. Die Veranstaltung wurde im Internationalen  Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) durchgeführt und durch die Klaus Tschira Stiftung (KTS) unterstützt. Insgesamt nahmen rund 50 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Linkpfeil weiter

18.11.2013

Das Europäische Filmfestival der Generationen
gewinnt beim "Deutschen Alterspreis 2013"

Deutscher Alterspreis 2013Das Filmfestival, das seit 2010 von Dr. Michael Doh vom NAR und Matthias Roos vom Amt für Gesundheit Frankfurt a. M. organisiert wird, erhielt beim Deutschen Alterspreis der Robert Bosch Stiftung den 3. Preis über 20000€. Die Jury würdigt in ihrer Begründung das Konzept, "Filme zu präsentieren, die das Älterwerden als eine Phase der Weiterentwicklung, der Kreativität und des Neuanfangs zeigen. Damit fordert es seine alten und jungen Zuschauer heraus, sich mit dem eigenen Altern auseinanderzusetzen und die eigene Sicht auf das Alter zu reflektieren". Das Festival fand dieses Jahr im Juni parallel in Frankfurt, Heidelberg, Mannheim und Hanau statt. Für 2014 sind weitere Veranstaltungsorte auch in der Metropolregion Rhein-Neckar geplant. Linkpfeil weiter

Termine

Do, 05. Juni 2014, 17 - 19 Uhr
Neue Universität, Neue Aula, Grabengasse 3, 69117 Heidelberg

NAR-Seminar: Klima im Alter

  • Verursacher und Betroffener - Der Mensch im Spannungsfeld von Klimawandel und Gesundheit - Prof. Dr. Rainer Sauerborn, Institute of Public Health, Universitätsklinikum Heidelberg

  • Auswirkungen von thermischer Belastung auf den Menschen und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz - Alina Vandenbergh, NAR-Kolleg, Netzwerk AlternsfoRschung, Universität Heidelberg
  • Städte im Klimawandel – Möglichkeiten der Stadtplanung zur Minderung von Hitzebelastungen - Dipl.-Ing. Nicole Baumüller, AKBW SRL Regionalgruppensprecherin Baden- Württemberg
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