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15. NAR-Seminar: Depression

21. Oktober 2010, 17 - 19 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 15

 

R. Lindner

 

PD Dr. Reinhard Lindner
Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf

Konflikte bis zum Ende - Suizidalität im Alter (Videovortrag 36 min.)

 

 

 

Der Suizid trägt die Handschrift des Alters. Trotz dieses Befundes ist der Anteil Älterer in allen Formen professioneller Hilfe bei Suizidalität gering. Der Vortrag präsentiert Ergebnisse aus drei klinischen Studien über verschiedene Gruppen suizidaler Älterer. Ältere werden suizidal in Erfahrungen von Trennung, Verlust und Kränkung, interpersonellen Konflikten, sowie körperlichen Erkrankungen. Dabei zeigt sich ein Konflikt zwischen der Sehnsucht nach vertrauensvollen, haltenden Beziehungen und der Angst vor Ablehnung, Ausschluss und Verlust. Ältere wenden sich lieber an Verwandte und Freunde, als an professionelle Helfer, um über ihre Suizidalität zu sprechen. Die Ergebnisse werden fokussiert auf klinische Empfehlungen und Implikationen für die Suizidprävention.

 

 

 

Diener Carsten

 

Dr. Carsten Diener
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

Psychobiologische Aspekte der Depression (ohne Videovortrag)

 

 

 

Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit und der Verlust von Freude an angenehmen Tätigkeiten sind Symptome einer Depression. In Deutschland leiden jährlich ca. 5 bis 6 Millionen Bürger an einer Depression und trotz intensiver Forschung konnten noch nicht alle Fragen zur Entstehung und Aufrechterhaltung dieser komplexen Erkrankung geklärt werden. Aus psychologischer Sicht spielen veränderte Lernmechanismen eine zentrale Rolle in der Ätiopathogenese der Depression. Wie spiegeln sich dysfunktionale Lernerfahrungen in Veränderungen der Funktionsweise des Gehirns bei depressiv Erkrankten wider? Zu dieser Frage werden aktuelle Forschungsergebnisse der biologischen Psychologie vorgestellt und deren Implikationen für die Therapie der Depression diskutiert.

 

 

Herzog Wolfgang

 

Prof. Dr. Wolfgang Herzog
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Psychosomatische Aspekte der Depression (ohne Videovortrag)

 

 

 

Die depressive Episode ist die Endstrecke ursächlich verschiedener biographischer, lerngeschichtlicher und konflikthafter, sowie auch somatischer Prozesse. Sie ist ein bio-psycho-sozialer Zustand oder eine phänomenologisch kohärent wirkende charakteristische Reaktionsweise des Menschen, der aus unterschiedlichsten Ursachen erschöpft und überfordert reagiert. Leidensanteile haben dabei eine emotionale, kognitive, körperliche, interaktionelle und soziale Symptom-Ebene. Hier werden die psychosomatischen Aspekte der Depression aus Sicht der Betroffenen aufgegriffen. Die Erklärungsperspektive ist eine psychodynamische, die lebensgeschichtliche Faktoren aufgreift, fragt, „wie es so gekommen ist“, warum dies auch ein Versuch der „Selbstheilung“ früherer Verletzungen sein kann und wie Therapieschritte in eine neue, konstruktive Richtung führen.

 

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 16.07.2021
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